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Zwischen Faktenchecks, Laborkitteln und Trockeneis – Exkursion zum Lehr-Lern-Labor im Institut der Didaktik der Chemie in Münster

15.11.2025

Am Freitag, den 14.11.2025 machte sich die Klasse 9b um 7:30 mit Frau Mance und Frau Hartwig auf den Weg nach Münster, um an einem Promotionsprojekt der Universität teilzunehmen. Frau Lena-Sophie Dorweiler vom Institut der Chemiedidaktik erprobte mit den Schülerinnen und Schülern ihr im Rahmen eines Promotionsprojekts entwickeltes Unterrichtsmaterial, bei dem es darum geht, logische Fehlschlüsse und Scheinargumente zu identifizieren.

Logische Fehlschlüsse entstehen dann, wenn Behauptungen mit Argumenten begründet werden, die nicht hinreichend sind, z.B. Lisa ist gut in Informatik, weil sie braune Haare hat. Dass bei diesem einfachen Beispiel kein logischer Zusammenhang zwischen der Behauptung und der Begründung besteht, sollte jedem klar sein. Bei einem ersten Prä-Test, der eine Woche zuvor in der Schule durchgeführt wurde, sollten die Schüler jedoch die Qualität von Argumenten beurteilen, bei denen die Fehlschlüsse nicht ganz so eindeutig zu erkennen waren, wie im eben genannten Beispiel. Ist Akupunktur sinnvoll, weil es schon seit Jahrtausenden gemacht wird? Ist das Nahrungsergänzungsmittel hochwertig, weil es aus natürlichen Stoffen hergestellt wurde? Behauptungen wie diese galt es zu beurteilen.

In einer digitalen sowie interaktiven Lernumgebung im Lehr-Lern-Labor der Universität wurde theoretisches Fachwissen erarbeitet, mit dem die Schüler logische Fehlschlüsse identifizieren und einordnen konnten. Anschließend sollten Sie sich in die Rolle eines Influenzers versetzten, der bei der Vermarktung seines Energiedrinks möglichst viel Geld verdienen will und dazu Scheinargumente verwendet. Ausgerüstet mit GoPros wurden dann kurze Videos im Stil von Instagram und Tik-Tok Werbeclips produziert.

Nach der Unterrichtseinheit am Institut sollten die Argumente des Prä-Tests in einem Post-Test nochmal bewertet werden.

Als Belohnung für die Teilnahme an der Promotionsstudie bekamen die Schüler am Nachmittag die Möglichkeit, ein spannendes Laborpraktikum in den Fachräumen der Universität Münster durchzuführen. Nach einer vorbereitenden Sicherheitsbelehrung folgte zunächst eine kleine Stärkung durch eine Pizzalieferung, die vom Institut für die Schüler bestellt wurde.

Professionell eingekleidet mit Laborkitteln, Schutzbrillen und Handschuhen durfte anschließend unter anderem mit Trockeneis und flüssigem Stickstoff experimentiert werden, was bei der Klasse besonderen Eindruck gemacht hat.

Malou Borgmann fand es toll, Dinge ausprobieren zu können, die man im Schulunterricht normalerweise nicht machen kann. Die Experimente am Nachmittag kamen auch bei Elin Junkmann besonders gut an – vor allem die mit Trockeneis. Matiullah Sherzai fand am meisten Gefallen an den Experimenten mit flüssigem Stickstoff. Niklas Schniederjürgen hatte eine kurze Antwort auf die Frage, was ihn am Spaß gemacht hat: „Alles!“ Auch Nia Rüschhoff war rundum zufrieden und lobte besonders die Verpflegung während des Tages mit Getränken, Snacks, Pizza und Eis sowie die modernen Materialien, mit denen gearbeitet wurde. Greta Hesse interessierte sich besonders für die sechs Arten von Fehlschlüssen die sie am Morgen kennengelernt hatte. Ole Bürger konnte sich am meisten für die Feuerexperimente begeistern und auch Sina Hippe fand gefallen daran: „Am coolsten war, dass man seine Hand anzünden konnte.“

Zum Abschluss gab es noch ein besonderes Erdbeereis, das direkt vor den Augen der Schüler hergestellt wurde. Eine Masse aus Jogurt und Erdbeeren wurde unter konstantem Rühren in einer Küchenmaschine mit flüssigem Stickstoff versetzt und verwandelte sich dadurch binnen kürzester Zeit zu einem leckeren Nachtisch.

Nach diesem sehr ereignisreichen Tag ging es um 14:30 mit dem Bus zurück nach Wadersloh.