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Wir sind dabei! „Tanz ins Zwanzigste“ im Museum Abtei Liesborn – Kunst der Seitenbühne aus dem Fundus LETTER Stiftung Köln vom 09.03. bis 18.05.2025

17.03.2025

Die Schülerinnen und Schüler des Kunst-Leistungskurses und Grundkurses der 12. Jahrgangsstufe (Q 2) können stolz auf ihre Leistungen sein. Sie bekamen viel Lob bei der Ausstellungseröffnung am 9. März 2025 im Abtei Museum in Liesborn.

Groß war die Aufregung bis zum Auftritt bei den Grundkurslern, die eine Performance à la Rebecca Horn darboten. Die Künstlerin wurde durch ihre Performances mit Körpererweiterungen oder -einschränkungen weltberühmt und schaffte es als jüngste Künstlerin 1972 auf einer documenta, der documenta 5, ausstellen zu dürfen und nach Deutschland anschließend auch in New York als Künstlerin Fuß zu fassen.

Im Unterricht hatten die Schüler erfahren, wie Rebecca Horn auf das Thema „Körpererweiterungen und -einschränkungen“ kam: Durch eine Lungenvergiftung musste sie als junge Kunststudentin fast ein Jahr in einer Spezialklinik isoliert von der Außenwelt und ans Bett gefesselt verbringen. Wohl aus Langeweile begann sie das Bett und den Raum bewusst wahrzunehmen und haptisch zu erkunden. Die Inspiration zur sinnlichen Wahrnehmung des Raumes war geboren. Infolgedessen entstanden erste Arbeiten, die den Körper und die Raumwahrnehmung in den Mittelpunkt stellen. Aus Materialien wie Bandagen, Stäben, Federn und Masken schuf sie Körpererweiterungen und Körpereinschränkungen.

Die Schülerinnen und Schüler des Grundkurses Kunst aus der Q2 näherten sich neben der Theorie auch praktisch dem Abiturthema an. Ihre gezeigte Performance war das Ergebnis der Auseinandersetzung des Kurses mit dem zum Jubiläumsjahr passenden Thema „Bewegte Schule – 100 Jahre Johanneum“. Hinter ihrer „Verkleidung“ mit Körpererweiterungen und -einschränkungen verbargen sich wohl überlegte Ideen zur Schulgeschichte von den Anfängen bis heute. Ihre Ideen stellten einzelne SchülerInnen an zwei Beispielen den Besuchern vor.

Sie sind neugierig geworden und möchten mehr erfahren? Dann klicken Sie hier, um die Performance zu sehen.

 

Der Leistungskurs bekam die besondere Ehre seine expressiven Leinwandmalereien zum Thema „Tanz(en)“ im Rahmen der Ausstellung Tanz ins Zwanzigste zu präsentieren. In Vorbereitung auf die Abiturprüfung befasste er sich mit dem grafischen und malerischen Werk des Künstlers Edvard Munch, der als Vorreiter des Expressionismus gilt. Sein wohl berühmtestes Werk „Der Schrei“ (1893) ist den meisten bekannt. In Vorbereitung auf die praktische Malaufgabe verglichen die Schülerinnen und Schüler Munchs Gemälde „Der Tanz des Lebens“ (1899/1900) aspektbezogen mit Werken bekannter Expressionisten ebenfalls zum Themenkomplex „Tanz(en)“. Durch den Vergleich der Bildbeispiele erkannten die Schülerinnen und Schüler diverse bildnerische Ausdrucksmittel, um Tanz und Bewegung auf expressive Weise malerisch darzustellen.

Nun galt es, ein eigenes passendes Motiv zu skizzieren, wobei der Blick auf das Tanzen im 20./21. Jahrhundert gerichtet werden sollte. Die Schülerinnen und Schüler sollten sich fragen: Was stellst du dir unter modernem Tanz vor? Was verkörpert für dich Tanzen heute?  Die größte Herausforderung stellte die malerische Umsetzung mit Acrylfarben auf der Leinwand dar, die in Anlehnung an die Expressionisten expressiv sein und durch bewussten Einsatz bildnerischer Mittel besonders die Bewegung deutlich zum Ausdruck bringen sollte.

Sie können die Arbeiten noch bis zum 18.05.2025 in den Ausstellungsräumen im Museum Abtei Liesborn in Augenschein nehmen. Sie bilden in ihrer expressiven Farbigkeit einen schönen Kontrast zu den ausgestellten Grafiken und Plastiken aus dem Fundus der LETTER Stiftung Köln, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten. Ein Besuch lohnt sich!

Den krönenden Abschluss bei der Eröffnung bot die betagte Alte-Tänze-Formation unter der Leitung von Dr. Doris Mosel-Göbel aus Münster dar, die eigens alte Tänze einstudiert hatte und großen Applaus erntete. Das Video dazu sehen Sie hier.

Sandra Hampel