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Stillleben des Monats Mai

02.05.2025

Alina Lein:  Spiegelbild der Vergangenheit, Aquarellmalerei, 36 x 41 cm, 2024/2025

„Das Bild ist ein Stillleben, das den Wandel und die Entwicklung unserer Schule des Johanneums über 100 Jahre hinweg darstellt. Im Vordergrund stehen moderne Objekte wie der Farbkasten, die Pinsel und das iPad, die die heutige Zeit und den technischen digitalen Fortschritt repräsentieren. Direkt daneben liegen die Jahresberichte, die für die Tradition und die festgehaltene Geschichte unserer Schule stehen, sowie das oberste grüne Buch, das einen Jahresbericht für das Jahr 2025 darstellen soll. Der halbierte Apfel soll den weiter laufenden Zeitfluss und die Vergänglichkeit symbolisieren. Hingegen schafft die brennende Kerze eine Verbindung zur Vergangenheit und steht für die weiter dauernde Präsenz der Schule.

Die Komposition habe ich bewusst so gewählt, dass das Stillleben im Vordergrund erhalten bleibt, während die Spiegelung eine zusätzliche Ebene oder auch eine Dimension schafft, da der Spiegel den Kunstraum reflektiert, wie er vor vielen Jahren aussah, als er als Schlafraum für das Jungen-Internat diente. Der Kontrast zwischen den kräftigen Farben und den blassen Farben in der Spiegelung unterstützt die Gegenüberstellung der alten und neuen Zeit. Jedoch war dies in der Bearbeitung besonders herausfordernd für mich, da ich die Spiegelung so gestalten wollte, dass sie blass und dezent bleibt, um den Fokus im Vordergrund des Bildes zu halten und um den Eindruck des Stilllebens nicht zu stören. Die Anordnung der Objekte habe ich aber eher aus meinem Bauchgefühl und aus Intuition gesetzt. […] Zu Beginn der malerischen Umsetzung, als ich die Motive von der Skizze auf das Original-Papier übertragen habe, habe ich versucht, die symmetrische Anordnung auf der Bildfläche genau einzuhalten, was jedoch langweilig und starr wirkte. Deshalb habe ich mich dann für eine unsymmetrische Umsetzung entschieden, was viel besser zur Dynamik und Aussage des Bildes passt.  –  Bis zum Schluss war ich mir unsicher, welche oder ob ich überhaupt eine Hintergrundfarbe wählen wollte, und entschied mich letztendlich für einen Grauton, den ich aus Blau und Grün gemischt habe. Diese Farben finden sich in meinem Bild und schaffen durch die Wiederholung eine harmonische Verbindung zwischen den Elementen. Da der Hintergrund vor allem eher dezent und kühl ist, lenkt er nicht von den Objekten im Vordergrund ab und bildet einen guten Kontrast. […]