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Stillleben des Monats August

05.08.2025

Elisa Steltemeier: Das Gepäck des Glaubens, Bleistiftzeichnung, 49 x 37,5 cm, 2024/2025

Ein Blick in die Vergangenheit  –  Ich habe versucht, das Thema durch eine symbolische Darstellung von religiösen und spirituellen Elementen umzusetzen. Ich wollte mit meinem Bild einen Kontrast zum Vertrauten darstellen. Heutzutage ist alles mit Technik etc. versehen, deswegen wollte ich einen Impuls setzen, um aufmerksam auf die damaligen Schulzustände (vor ca. 100 Jahren) zu werden. Insgesamt wollte ich dem Thema durch diese Kombination von dem aussagekräftigen Kreuz, dem Regelbuch, der Bibel, der Sütterlin-Schrift und dem angebissenen Apfel gerecht werden. Bei der Wahl der Sinnbilder war mir wichtig, dass sie klar und aussagekräftig sind. Als erstes habe ich einen Koffer gefüllt mit Gegenständen gezeichnet, die Schüler damals benutzten oder die für die Zeit der 1925er Jahre stehen. In der oberen Hälfte des Koffers ist eine Art Etui, welches für Füller benutzt wurde. Dies habe ich mit dem Symbol des Johanneums versehen. Daneben war eine Schere in Gummibändern gelegt, jedoch ist diese abhanden gekommen und die Abdrücke der Schere und Überreste des Gummis sind noch zu sehen. Das Kreuz, welches sofort ins Auge fällt, steht für den Glauben, der Codex Iuris Canonici für Ordnung und kirchliche Regeln und das Buch daneben ist eine Bibel, ebenfalls ein Zeichen für Religion, die damals sehr streng war. Wieder hinter dem Kreuz sind Zettel mit der Aufschrift (in Sütterlin) „Schule 1925“. Der Apfel kann die Versuchung, wie in der Bibelgeschichte Adam und Eva, darstellen. Auf der Bibel liegt ein Winkelmesser, welches als Symbol für den Unterricht beziehungsweise insbesondere den Mathematik-Unterricht steht. Der Tisch, auf dem sich alles befindet, soll einen alten und sehr benutzten Tisch darstellen, was sehr populär in der damaligen Zeit war, weil oft alte Türen oder Holzreste als Tische benutzt wurden. Jedes Element hat eine Bedeutung und trägt zur Botschaft des Werkes bei. Bei der Gestaltung habe ich auf eine ausgewogene Komposition geachtet. Der Kofferrahmen führt den Blick des Betrachters gezielt zu den zentralen Objekt, dem Kreuz, das bewusst in der Mitte platziert wurde. Die Schattierungen und die Perspektive des Koffers schaffen eine gewisse Tiefe und Raumwirkung. […] Ich habe mich bewusst für eine Zeichnung mit Bleistift entschieden, da diese Technik eine ernste Wirkung hat und sie mir sehr gut liegt und gefällt. Mit Bleistift konnte ich die Details und Texturen der Objekte gut herausarbeiten und eine nachdenkliche Atmosphäre schaffen. Die Stärken meiner Arbeit liegen in der klaren Symbolik und der durchdachten Komposition. Die Darstellung der Objekte wirkt harmonisch und regt zum Nachdenken an. […]“