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Projektwoche der Sextaner

26.08.2023

Um den Sextanern einen guten Einstieg zu ermöglichen, fand auch zu Beginn diesen Schuljahres wieder eine Projektwoche statt, in der die Schülerinnen und Schüler der drei Klassen im gemeinsamen Miteinander reichlich Gelegenheit hatten sich untereinander und ihre Klassenlehrer kennenzulernen sowie die Schule zu erkunden.

Die Fotos und Texte gewähren einen kleinen Einblick in die ereignisreiche Woche, in der das ganzheitliche Lernen bei verschiedenen Aktionen im Vordergrund stand.

Traditionell besuchten die Sextaner klassenweise an drei aufeinanderfolgenden Tagen das Abtei Museum in Liesborn, beginnend mit der Klasse 5c. Damit der Tag nicht buchstäblich ins Wasser fällt, wurde morgens bei Gewitter mit Starkregen auf die Schnelle noch ein Bus organisiert, sodass alle trockenen Fußes am Museum ankamen. Die erste Pause, bevor das Programm „Selfie trifft Porträt“ startete, wurde draußen zum Frühstücken und für ein Kennlernspiel genutzt, denn die Sonne erstrahlte wie bestellt am Himmel. Anschließend gelang es Frau Mengelkamp als Museumspädagogin die Schülergruppe für das Thema Porträt durch kleine praktische Aufgaben und Betrachtungen von Museumswerken zu begeistern. Zunächst sollte mit weißer Ölkreide auf weißem Papier das Profilbild eines gegenüberstehenden Mitschülers umrissartig gezeichnet werden, was die Klasse skeptisch kommentierte, da man auf den Blättern so gut wie nichts sehen konnte. Um so größer war der Aha-Effekt, als sie mit bunter Aquarellfarbe über die Linien malten und die Profilbilder sichtbar wurden. Aufmerksam betrachteten die Schülerinnen und Schüler auch das großformatige Porträt von Karl dem Großen und schilderten aufgeweckt ihre Entdeckungen, bevor es an die nächste praktische Aufgabe ging. Den Anweisungen von Frau Mengelkamp folgend schnitten die Kinder in wenigen Minuten aus farbigem Tonpapier einfache Gesichter aus und experimentierten mit der Darstellung verschiedener Stimmungen. Danach lernten sie aus verschiedenen Jahrhunderten einzelne Porträtdarstellungen kennen, die interessiert und auf spielerische Art verglichen wurden. Abschließend zeichneten sich die Sextaner zu zweit gegenseitig mithilfe einer Plexiglasscheibe, die jeweils einer von beiden vor sein Gesicht halten musste, während der andere die Umrisse zeichnete und danach auf Papier abdruckte. Ruckzuck verging so der Vormittag wie im Fluge. Gutgelaunt wanderte die Gruppe gegen Mittag zurück zur Schule, wo alle noch die letzten Minuten nutzten, um das Erlebte Revue passieren zu lassen und wesentliche Eindrücke festzuhalten:

„Ich fand es toll, dass wir im Museum waren und nicht nur viel Interessantes gelernt haben, sondern auch viel praktisch gemacht haben. Ich fand es toll, dass wir viel Spaß hatten und wir uns nicht gelangweilt haben. Das hätte ich nicht erwartet! Es hat unseren Zusammenhalt in der Klasse sehr gestärkt.“ (Jasmin Tittgen, 5c)

„Mir gefiel der Museumsbesuch in Liesborn sehr gut. Das Portrait zu malen fand ich sehr toll. An den Portraits wurde uns erklärt, dass es fast immer einen roten Hintergrund gibt. Auf dem Weg sind wir durch einen Wald und einer Kuhweide vorbei spaziert.“ (Leonardo Scheja, 5b)

Im Verlauf der Woche konnte man die Sextaner immer wieder in der Schule und auf dem Schulhof bei verschiedenen Spielen beobachten, mal aufgeteilt in Kleingruppen, mal Jungen und Mädchen getrennt, mal stand die lebhafte Interaktion im Vordergrund, ein andermal das konzentrierte Beobachten. So standen sich zum Beispiel in zwei getrennten Reihen die Jungen und Mädchen der 5c gegenüber und nahmen ihre Partnerin bzw. ihren Partner genau ins Visier, denn sie sollten sich ihr Gegenüber genau einprägen. Anschließend mussten sie sich eine Minute umdrehen und dann herausfinden, was die Person in dieser Zeit an sich verändert hatte. Dass das gar nicht so einfach ist und eine genaue Beobachtungsgabe voraussetzt, merkten sie schnell, denn die Partner hatten es

ihnen nicht einfach gemacht, mal hatten sie nur einen Knopf oder einen Reißverschluss etwas geöffnet oder eine Socke etwas heruntergezogen. Anfangs noch skeptisch, da man sich mit einer Person des anderen Geschlechts austauschen musste, fanden die Jungen und Mädchen schnell Gefallen an dem Spiel, war doch ihr Ehrgeiz geweckt die Veränderung beim Gegenüber herauszufinden. Turbulent wurde es dann beim „Überqueren des Meeres“. Aufgeteilt in vier Gruppen von Schülern, die sich noch nicht gut kannten, musste man gemeinsam einen Plan entwickeln, wie alle Gruppenmitglieder nacheinander möglichst schnell von einer Schulhofseite „über`s Meer“ auf die andere Seite kommen ohne den Boden mit den Füßen zu berühren. Jede Gruppe hatte lediglich eine Zeitung, die man zwar als „Brückenweg“ einsetzen durfte, aber der Letzte wieder einsammeln musste. Einzelne Gruppen entwickelten pfiffige Strategien, sodass sie zeitlich schnell einen Vorsprung hatten und als Sieger hervorgingen. Daraus lernten auch die anderen und schon wendete sich das Blatt…

Neben dem Spaß und dem Kennenlernen dienten die Spiele besonders auch dem sozialen Lernen. Die Kinder reflektierten und erkannten schnell, dass Teamfähigkeit eine wichtige Kompetenz ist und dass sie voneinander etwas lernen und so Ziele durchaus schneller erreichen können und auch, dass Konzentration beim erfolgreichen Lösen von Aufgaben nötig ist.

Zu kurz kam auch nicht die Klassenraumgestaltung. Eifrig wurden bunte Steckbriefe, Geburtstagskalender und weiterer Raumschmuck entworfen und aufgehängt. Viel zu schnell ging die Woche um.

Sandra Hampel